Trialog Lernplattform für das interkulturelle Dolmetschen

Nachgespräch

Idealerweise bereitet die Fachperson das Gespräch nicht nur gemeinsam mit der/dem interkulturell Dolmetschenden vor sondern auch nach. Das Nachgespräch dient zur Klärung von offenen Fragen, zum gegenseitigen Austausch und für ein Feedback.

  • Allfällige Unklarheiten können ausgeräumt sowie Fragen und Beobachtungen zum Verhalten des Gegenübers formuliert und eingeordnet werden.
  • In einem gegenseitigen Feedback werden der Gesprächsverlauf und die erfolgte Zusammenarbeit evaluiert. Allfällige Verbesserungsmöglichkeiten werden erkannt und können bei einer nächsten Zusammenarbeit berücksichtigt werden.
  • Debriefing: Als Angelpunkt des Gesprächs befindet sich die/der interkulturell Dolmetschende in einer exponierten Stellung. Schwierige Gesprächsinhalte (ein Todesfall, eine traumatisierende Geschichte, Fluchterlebnisse, etc.) können die interkulturell dolmetschende Person emotional stark betreffen, umso mehr, als sie unter Umständen selber ähnliche Erfahrungen gemacht hat. Allenfalls ist die interkulturell dolmetschende Person froh um die Gelegenheit, ihre Gefühle und Gedanken nach dem Gespräch mitzuteilen.

Unten stehend finden Sie thematische Filmsequenzen, welche die aufgeführten Punkte veranschaulichen:

Zusammenfassung und Evaluation

Beschreibung

Wie ist das Gespräch verlaufen? Haben sich die Erwartungen erfüllt? Sind die Ziele erreicht worden? Haben alle Beteiligten ihre Rollen so wahrgenommen, wie erhofft und vorgesehen? Welche Verbesserungsmöglichkeiten gilt es bei einer nächsten Zusammenarbeit zu berücksichtigen?

Feedback und Rückblick

Beschreibung

Im Rückblick und einem gegenseitigen Feedback werden der Gesprächsverlauf, die Rollenverteilung und -wahrnehmung, das Erfüllen der Erwartungen sowie die Zusammenarbeit insgesamt evaluiert. Allfällige Verbesserungsmöglichkeiten können bei einer nächsten Zusammenarbeit berücksichtigt werden.

Ergänzende Klärungen

Beschreibung

Das gemeinsame Nachgespräch zwischen Fachperson und interkulturell dolmetschender Person bietet die Gelegenheit, Unklarheiten auszuräumen, Fragen zum Verhalten der Gesprächsbeteiligten zu stellen oder Beobachtungen einzuordnen. Auch die Diskussion von allfälligen kulturellen Hintergründen und weitergehenden Vermutungen kann Platz haben.

Nonverbale Signale

Beschreibung

Während die/der interkulturell Dolmetschende übersetzt, ergeben sich zahlreiche Gelegenheiten für die Fachperson, auf nonverbale Signale (Klang der Stimme, Gesichtsausdruck, Körperhaltung oder Bewegungen) zu achten. Dazu gibt es im Trialog viel mehr Möglichkeiten als in einem Gespräch ohne Übersetzung. Wenn eine direkte Verständigung mit Worten nicht möglich oder stark erschwert ist, sind solche zusätzlichen Informationen wertvoll für einen erfolgreichen Gesprächsverlauf. Wenn die Fachperson Mühe hat, die nonverbalen, oft stark kulturell geprägten Signale eindeutig zu verstehen, können diese im Nachgespräch gemeinsam mit der/dem interkulturell Dolmetschenden besprochen werden.